Bad Orb (nu). „An jedem Ort, zu jeder Zeit, sind wir zur Ersten Hilfebereit!“ Unter diesem Motto begann die Geschichte, und so lautet auch seither der Wahlspruch der DRK-Ortsvereinigung Bad Orb, die vor 90 Jahren noch unter der Flagge des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) gegründet wurde. Nachdem das Jubiläum im Juni mit einem Festtag auf dem Salinenplatzgefeiert worden war, stand am vergangenen Samstag ein Kommersabend im Alfons-Lins-Haus auf dem Programm.

„Die 90 Jahre stehen für sehr viel ehrenamtliches Engagement, Eigenleistung und ein ganz besonderes Vertrauen in die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes für die Bad Orber Bevölkerung“, hieß der DRK-Vorsitzende Wolfgang Feige die Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft sowie den befreundeten Organisationen willkommen. Die Zahl der Gäste sowie der Amts- und Funktionsträger zeige den hohen Stellenwert und das Interesse der Öffentlichkeit an der Arbeit des DRK. Wertschätzung und Anerkennung seien heute leider nicht mehr selbstverständlich, und so wie die Werte der Gesellschaft sich veränderten, so habe sich auch der Wille zur Mitwirkung im ehrenamtlichen Bereich anders entwickelt, betonte Feige und dankte allen, die aktiv mitgewirkt haben.

Anschließend rollte der Vorsitzende die historische Entwicklung des DRK in Bad Orb auf. Inzwischen verfügt der Ortsverband über drei eigene Fahrzeuge, die übrigens im Hof des Alfons-Lins-Hauses die Gäste begrüßten, und ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes. Im DRK-Haus mit Anbau sind der hauptamtliche Rettungsdienst sowie die Sozialstation untergebracht. Die Ortsvereinigung verfügt über 45 Aktive, die sich auf verschiedenen Lehrgängen fortbilden, hinzu kommen noch 464 passive Mitglieder, die durch ihre Zugehörigkeit und Spenden das DRK unterstützen.

„Feiern gehört dazu und gibt auch Gelegenheit, die Organisation darzustellen“, eröffnete Heiner Kauck, Vorsitzender des DRK Kreisverbands Gelnhausen-Schlüchtern, den Reigen der Grußworte. In den 90 Jahren seines Bestehens habe der Ortsverband Bad Orb Höhen und Tiefenerlebt: im Rettungsdienst, der frühereine echte Herausforderung gewesen sei, bei den modernen Voraushelfern, beim Blutspenden oder bei der Versorgung von Pflegebedürftigen.„Ich danke allen, die etwas tun“, sagte Kauck und überreichte einen Umschlag an den Vorsitzenden.

Gegründet worden sei die DRK Ortsvereinigung Bad Orb 1926,und bis zum heutigen Tag setzten die Helfer ihre Arbeit sowie den Dienst am Bürger fort, schaute Bürgermeister Roland Weiß auf neun Jahrzehnte Engagement zurück:„Aber damals wie heute steht der Mensch im Mittelpunkt, und die Hilfe am Nächsten ist das Wichtigste geblieben.“ Zusammen mit anderen Organisationen leiste das DRK gute Hilfe im Ernstfall mit Aufgaben wie Sanitätsdiensten, Schnelleinsatz-Gruppe, Katastrophenschutz, Blutspende und Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe. Weiß bedankte sich mit zwei Umschlägen auch im Namen der Kreisspitze und der städtischen Gremien für den ehrenamtlichen Einsatz.

Seit der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen setzten sich die Helfer für in Not geratene Menschen ein, und ihre Aufgaben seien mit den Jahren immer mehr geworden, dankte auch Stadtverordnetenvorsteher Heinz Grüll für den Dienst und die Hilfe am Bürger.„Neun Jahrzehnte DRK, das ist eine starke Leistung“, hob der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Reul die verdienstvolle Leistung hervor und bedankte sich für Elan und Engagement. „Zum Glauben gehört auch die Nächstenliebe“, erinnerte Bernd Zeitz im Namen der evangelisch-lutherischen  Kirchengemeinde an den„barmherzigen Samariter“. Thomas Schweitzer, Vorsitzender des Geselligkeitsvereins Viktoria, sagte im Namen aller Vereine: „Danke für die problemlose und harmonische Arbeit und danke, dass Ihr immer da seid.“ Das letzte Grußwort sprach Christoph Rieger, Ortsbeauftragter des THW Bad Orb, der an die seit vielen Jahrzehntenandauernde Zusammenarbeit sowie die gemeinsamen Übungen erinnerte, die er auch  gerne in Zukunft fortsetzen möchte. Danach präsentierten Romina Ehresmann-Feige und Jonas Scholz in lockerem Wechsel die Chronik „90 Jahre DRK Bad Orb“, bevor mit einem kleinen Essen der gemütliche Teil der Feier eingeläutet wurde. Musikalisch umrahmt und begleitet wurde die Feier von Nee Klem auf dem Klavier.

Bericht aus der Gelnhäuser Neuen Zeitung
Ausgabe vom 08.11.2016
Foto: Michael Kronberg

EHRUNGEN

Die Feierstunde bot auch den passenden Rahmen für Ehrungen langjähriger Mitglieder. Wolfgang Feige und sein Stellvertreter Stephan Glaser überreichten Ehrenurkunden an die Aktiven Margot und Alfons Büdel, die sich seit 35 Jahren engagieren. Alexandra Ihl und Claudia Strieder wurden für 25 Jahre geehrt, Klaus Kesselring und Olaf Geyer für 20 Jahre. Geyer wird zudem seine Auszeichnung „Blaues Band“ nachgereicht. Für zehn Jahre wurden Katharina Ach und Nils Brandow ausgezeichnet, für fünf Jahre Steffen Auth und Jonas Scholz.

Therese Zeitz ist seit 25 Jahren förderndes Mitglied, Brigitte Funke Rack und Emmi Kegelmann seit 40 Jahren sowie Artur Erhart und Wilhelm-Karl Schumann seit 50 Jahren. Dank und einen Blumenstrauß gab es auch für Graziana Hecht, Ida Zamparter und Frau Saalwasser, die seit vielen Jahren die Blutspendetermine unterstützen.